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Jenny Gerber

NEIN zur Biodiversitätsinitiative, JA zu einer intakten Umwelt



Weil die Vielfalt aller Lebewesen und Lebensräume in der Schweiz zurückgegangen ist, schützen Bund und Kantone seit 20 Jahren intensiviert Biotope, bedrohte Arten sowie wertvolle Landschaften und Ortsbilder. Sie fördern die Biodiversität mit 600 Millionen Franken jährlich, was bereits positive Entwicklungen erzielte (Wiederansiedlung gewisser Tierarten, bestehende Landschaften bleiben intakt). Unsere Lebensgrundlage soll geschützt werden und auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Dafür setzt sich der Natur-, Landschafts-, Wald- und Heimatschutz ein.


Die Biodiversitätsinitiative will aber Natur, Landschaft und baukulturelles Erbe mit weitern Flächen und zusätzlich geschätzten 400 Millionen Franken schützen und die Kantone stärker in die Pflicht nehmen. Die starre Vorlage würde weitere Einschränkungen bezüglich Wohnungsbau, Infrastruktur, Sanierungen, etc. mit sich bringen und den Ausbau der erneuerbaren Energie und somit den Klimaschutz erschweren. Auch die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz könnte weiter zurück gehen. Aktuell liegt der Selbstversorgungsgrad der Schweiz bei unter 50 %, Tendenz sinkend. Das BAFU engagiert sich für eine ökologische Ausrichtung der Landwirtschaft, da die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu den Kernaufgaben der Landwirtschaftspolitik gehört. Aktuell sind in der Schweiz 19.3 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Biodiversitätsförderflächen. Das entspricht fast der vierfachen Fläche des Bodensees. Damit übertrifft die Landwirtschaft, die vom Bund im Rahmen der Agrarpolitik für sie vorgegebenen 7% klar. Die gesamte Schutzfläche der Schweiz beträgt sogar rund 25 %. (Vote Info, SRF Arena, Verantwortungsvolle Landwirtschaft)

Mit der Initiative sollen Natur, Landschaft und baukulturelles Erbe auch ausserhalb der Schutzgebiete geschont werden. Zum Beispiel könnte der Bau einer neuen Eisenbahnstrecke verhindert werden, weil eine kleine geschützte Trockenwiese selbst dann nicht entfernt werden kann, wenn sie an einem anderen Ort neu angelegt werden könnte. Bei einer Annahme der Initiative würden die Energieversorgung, die Landwirtschaft und die Siedlungsentwicklung weiter eingeschränkt, was bei den heutigen Gegebenheiten vielseitig hinderlich wäre.



Biodiversität ist ein wichtiges Thema. Rund ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind gefährdet und eine intakte Natur hilft gegen den Klimawandel. Aber die Förderung von Biodiversität kann auch ohne die Annahme dieser Initiative weiter unterstütz werden mit dem Fokus auf Qualität statt Quantität. Mit einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und unserer Umwelt, einhergehend mit einem bewussten Konsum, kann jeder einzelne mit seinem täglichen Handeln auch im kleinen Rahmen Verantwortung übernehmen und bestmögliche Entscheidungen treffen, die zum Erfolg beitragen.

Gut zu wissen:

Die Fläche der Schweiz umfasst 41’285 km². Rund 8% davon entfallen auf Siedlungsflächen, die neben dem Gebäude-, Industrie- und Gewerbeareal auch Verkehrsflächen, Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen sowie Erholungs- und Grünanlagen umfassen. 36% beträgt die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Naturwiesen und Heimweiden sowie Alpwirtschaftsflächen machen je ein Drittel aus. Der Anteil des Ackerlands entspricht 27%. Obst-, Reb- und Gartenbau beanspruchen nur 3% davon. (Bfs) Rund 30% des Schweizer Landfläche besteht aus Wald sowie Gehölz- und Gebüsch-Flächen. (eda)Rund 10’000 km² – entfallen auf Gewässer oder gelten als unproduktive, vegetationslose Gebiete (Gletscher, Fels etc.). (bfs, eda)


Der grösste Biodiversitätsverlust entsteht durch den im Verhältnis zur gegebenen Fläche zu starken Ausbau der Infrastruktur und des Wohnungsbaus, auf Grund der wachsenden Bevölkerung.

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